Es gibt ganz unterschiedliche Abhängigkeiten, und natürlich sind auch die Auswirkungen verschieden. Grundsätzlich lassen sich aber 6 Merkmale definieren, die auf alle Suchtgruppen zutreffen. Wenn davon 3 und oder mehr zutreffen, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Suchterkrankung.
Merkmal 1: Starkes Verlangen
Suchtkranke denken ständig an ihr Suchtmittel oder Sucht-Verhalten – ganz gleich, um welche Sucht es sich handelt. Die Droge ist immer präsent.
Merkmal 2: Kontrollverlust
Betroffene verlieren die Kontrolle darüber, wann sie ihr Sucht-Verhalten ausüben oder ihr Suchtmittel konsumieren und wie häufig sie dies tun.
Merkmal 3: Abstinenzunfähigkeit
Auf Suchtmittel oder Sucht-Verhalten zu verzichten, gelingt nicht mehr. Selbst schmerzhafte Konsequenzen, wie gesundheitliche Schäden oder das Zerbrechen von Beziehungen, halten die Person nicht vom Konsum des Suchtmittels oder von der Ausübung des Sucht-Verhaltens ab.
Merkmal 4: Toleranzbildung
Ihr Angehöriger steigert die Dosis oder Häufigkeit des Suchtmittel-Konsums oder des Sucht-Verhaltens, um denselben Effekt bei sich zu erleben.
Merkmal 5: Entzugserscheinungen
Ohne Suchtmittel treten Entzugserscheinungen, wie Schwitzen, Zittern oder Krämpfe, Schmerzen, Schlafstörungen und Halluzinationen auf. Bei Verhaltenssüchten wie Glückspiel- oder Mediensucht zeigen sich zum Beispiel Aggressionen oder starke Nervosität.
Merkmal 6: Rückzug aus dem Sozialleben
Familie und Freunde, die Arbeit, das Sporttraining oder die Hobby-Gruppe verlieren zunehmend an Bedeutung.