Die übermäßige oder unkontrollierte Nutzung von Medien kann zu einer Abhängigkeit mit gesundheitlichen Folgeschäden führen. Sie zeichnet sich oft dadurch aus, das Betroffene zwanghaft überdurchschnittlich viel Zeit mit diesen Medien und Online-Angeboten verbringen. Unter den Sammelbegriff Mediensucht fallen zum Beispiel folgende Abhängigkeiten:
- Internetsucht: ziellose Internetnutzung mit großem Zeitkontingent
- Computer- und Online-Spielsucht: übermäßige Nutzung von Computer- und Onlinespielen
- Social-Network-Sucht: übermäßige Nutzung von sozialen Netzwerken und elektronischen Kommunikationsmitteln (zum Beispiel Chats und Foren)
- Online-Glücksspielsucht: übermäßige Nutzung von Glücksspielangeboten im Internet
- Online-Kaufsucht: wiederkehrendes zwanghaftes Kaufverhalten von Konsumgütern und Dienstleistungen im Internet
- Online-Sexsucht: übermäßiger Konsum von pornografischen Inhalten im Internet
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ordnet die Medienabhängigkeit („Gaming disorder“) den verhaltensbezogenen Süchten zu und hat die Computer- und Online-Spielsucht offiziell als Krankheit anerkannt. Damit ein Mensch als computer-spielsüchtig gilt, müssen laut WHO über einen Zeitraum von 12 Monaten folgende drei Kriterien wiederholt auftreten:
- Nachweislicher Kontrollverlust über Häufigkeit und Dauer des eigenen Spielens,
- Deutliche Priorisierung des Spielens im Alltag gegenüber anderen Aktivitäten, Hobbys, Arbeit, Schule und sozialen Kontakten,
- Weiterspielen, obwohl dadurch bereits negative Folgen aufgetreten sind.
Diese Kriterien sind weitestgehend auch auf andere Formen der Medien- und Internetabhängigkeit übertragbar. Hier können Sie einen Selbsttest zu Ihrer Internet- oder Computerspielnutzung machen. Über Online-Medienberater können Sie sich zusätzlich über eine verantwortungsbewusste Mediennutzung informieren und Ihre Online-Kompetenz ausbauen, um mögliche Anzeichen einer Abhängigkeit früh zu erkennen.
Wenn Sie denken, dass Sie selbst oder eine Ihnen nahestehe Person an einer Medienabhängigkeit leidet, kann eine Suchtberatung helfen. Die professionelle Suchtberatung ist vertraulich, bietet abhängigen Menschen Lösungswege an und begleitet den möglichen Weg aus der Sucht.