Eingliederung von Langzeitarbeitslosen

Der Lohnkostenzuschuss wird monatlich ausgezahlt und beträgt:

• Im 1. Arbeitsjahr 75 Prozent des regelmäßig gezahlten Arbeitsentgelts 
• Im 2. Arbeitsjahr 50 Prozent des regelmäßig gezahlten Arbeitsentgelts

Mit der Förderung ist die neu eingestellte Person mit einem pauschalisierten Sozialversicherungsbeitrag abgesichert. Die geförderten Arbeitsverhältnisse sind zudem von der Versicherungspflicht zur Arbeitslosenversicherung befreit. Eine Anmeldung zur Arbeitslosenversicherung darf nicht erfolgen.

Wichtig: Für Einmalzahlungen, zum Beispiel Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld, bekommen Sie keinen Zuschuss. Dies gilt auch dann, wenn Sie als Arbeitgeber zur Zahlung von Einmalzahlungen tariflich oder vertraglich verpflichtet sind.

Das Jobcenter übernimmt außerdem die Kosten für ein zweijähriges Coaching. Das Coaching soll der ehemals langzeitarbeitslosen Person helfen, zum Beispiel bei Problemen am neuen Arbeitsplatz, in der Familie oder bei Schwierigkeiten mit der Organisation des Alltags. So kann sich die Person nach langer Arbeitslosigkeit leichter wieder an den Arbeitsalltag gewöhnen.

Die Teilnahme der geförderten Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer an diesem Coaching ist grundsätzlich verpflichtend. Das Coaching kann innerhalb oder außerhalb der Arbeitszeit, am Arbeitsplatz oder an einem anderen Ort stattfinden. In den ersten sechs Monaten der Förderung müssen Sie die geförderte Person für das Coaching von der Arbeit freistellen. Findet das Coaching während der Arbeitszeit statt, wird das Gehalt weitergezahlt. Der Bedarf für das Coaching wird individuell festgelegt, Ihre Bedürfnisse als Unternehmen werden bei der Terminplanung des Coachings nach Möglichkeit berücksichtigt.

Das Coaching wird so gestaltet, dass es auch die Anforderungen, die Sie beziehungsweise Ihr Betrieb an das Personal stellen, berücksichtigt. Die fachliche Einarbeitung ist jedoch nicht Inhalt des Coachings. Die für das Coaching verantwortliche Person bindet Sie bei Bedarf ein und steht Ihnen rund um alle Belange zur Verfügung, welche die geförderte Person betreffen.

Um den Lohnkostenzuschuss zu bekommen, müssen Sie den Antrag stellen, bevor Sie jemanden einstellen und bevor der Arbeitsvertrag geschlossen wird.

1. Kontaktieren Sie das für den Wohnort der einzustellenden Person zuständige Jobcenter. Dort werden Sie zur Förderung beraten und erhalten das Antragsformular. Wenn Sie bereits wissen, welche Leistung für Sie in Frage kommt, können Sie auch den Online-Antrag nutzen.
2. Füllen Sie den Förderantrag aus und lassen Sie ihn dem Jobcenter zukommen.
3. Das Jobcenter prüft Ihren Antrag und informiert Sie, ob die Person, die Sie einstellen möchten, für diese Förderung in Frage kommt. Wenn das der Fall ist, ist das Beschäftigungsverhältnis förderfähig.
4. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, bekommen Sie vom Jobcenter einen Bewilligungsbescheid.
5. Bei einer positiven Rückmeldung können Sie den Arbeitsvertrag abschließen und diesen umgehend an das Jobcenter übersenden.
6. Im weiteren Verlauf müssen Sie die monatlichen Zahlungen von geförderten Gehältern und Abgaben gegenüber dem Jobcenter nachweisen. Informationen zur Auszahlung und zu den Unterlagen und Nachweisen, die sie vorlegen müssen, erhalten Sie vom zuständigen Jobcenter.
7. Das Jobcenter vermittelt Ihrer Arbeitnehmerin oder Ihrem Arbeitnehmer das beschäftigungsbegleitende Coaching.

Für die Auszahlung der Leistungen ist ein unterschriebener Arbeitsvertrag notwendig.

Der Lohnkostenzuschuss richtet sich an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, unabhängig von Branche, Betriebsgröße und Rechtsform sowie Ausrichtung. Damit sind privatwirtschaftliche Unternehmen, gemeinnützige Einrichtungen oder kommunale, öffentliche Institutionen gemeint.

In Einzelfällen kann – parallel zur Beschäftigung und bei Fortzahlung des Gehalts – eine Weiterbildung gefördert werden, wenn die jeweiligen Fördervoraussetzungen erfüllt werden.

Ob Ihre Arbeitnehmerin oder Ihr Arbeitnehmer die Weiterbildung erhält, entscheidet das zuständige Jobcenter. Einen rechtlichen Anspruch darauf gibt es nicht.

Nein. Es fallen keine Kosten an.

Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie verpflichtet werden, die erhaltenen Zuschüsse ganz oder teilweise zurückzuerstatten. Das kann der Fall sein, wenn das Beschäftigungsverhältnis während des Förderungszeitraums beendet wird. Die Bewilligung kann außerdem auch widerrufen werden. Zum Beispiel, wenn der Lohnkostenzuschuss nicht zweckgerichtet verwendet wird oder die geforderten Unterlagen nicht eingereicht werden.

Bei Leistungen nach dem Teilhabechancengesetz übernimmt das Jobcenter Teile Ihrer Lohnkosten, wenn Sie eine langzeitarbeitslose Person beschäftigen. Einen Eingliederungszuschuss nach § 88 SGB III können Sie erhalten, wenn Sie eine Person einstellen, die aus Gründen, die in der Person liegen, schwer zu vermitteln ist. Darunter fallen beispielsweise häufige Arbeitslosigkeit, familiär bedingte Unterbrechungen der Berufstätigkeit, gesundheitliche Einschränkungen, fehlende Berufserfahrung, ein fehlender Abschluss, unzureichende Deutschkenntnisse oder auch die fehlende Bereitschaft, eine Beschäftigung aufzunehmen.