Einstiegsgeld

Wenn Sie Einstiegsgeld beantragen, prüft Ihr Jobcenter, ob und in welcher Höhe Sie Einstiegsgeld bekommen können.

Bei der Berechnung der Höhe des Einstiegsgelds werden in der Regel die folgenden Faktoren berücksichtigt:

• Vorherige Dauer der Arbeitslosigkeit
• Größe der Bedarfsgemeinschaft, zum Beispiel der Familie
• Jeweiliger Regelbedarf der Antragsteller

Da diese Faktoren sehr unterschiedlich sein können, ist auch die Fördersumme unterschiedlich hoch. Für einige Personengruppen kann Ihr Jobcenter auch eine pauschale Bemessung vornehmen.

Den Antrag auf Einstiegsgeld prüft Ihr zuständiges Jobcenter. Sie müssen den Antrag einreichen, bevor Sie Ihre Erwerbstätigkeit beginnen. Das Einstiegsgeld erhalten Sie höchstens 24 Monate lang. Die Höhe der Zahlung wird individuell festgelegt. 

Wichtig: Stellen Sie den Antrag bevor Sie eine selbstständige oder sozialversicherungspflichtige Tätigkeit beginnen.

Wenn Sie Bürgergeld beziehen und sich hauptberuflich selbständig machen möchten, benötigt das Jobcenter den vollständig ausgefüllten Antrag auf Einstiegsgeld. 

Idealerweise sollten außerdem die folgenden Dokumente vorgelegt werden:

• Lebenslauf, gegebenenfalls einschließlich nötiger Befähigungsnachweise
• aussagekräftige Beschreibung des Existenzgründungsvorhabens zur Erläuterung der Geschäftsidee
• Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplanung
• Umsatzerwartungen und Gewinnprognose für die nächsten 3 Jahre
• Nachweise über fachliche Qualifikationen für den Bereich der Tätigkeit
• gegebenenfalls die Stellungnahme eines externen Dritten oder einer fachkundigen Stelle zum zukünftigen Erfolg Ihres Unternehmens. Fachkundige Stellen sind: Kammern, Fach-verbände, Kreditinstitute, Gründerinitiativen

Wichtig: Sie können den Antrag zunächst ohne das Vorlegen weiterer Dokumente stellen. Die zuständige Behörde wird in diesem Fall fehlende Unterlagen nachfordern. Das kann die Verfahrensdauer verlängern.
Nachdem Sie den Antrag gestellt haben, benötigt Ihr Jobcenter oft noch weitere Unterlagen. Dazu gehört vor allem der Nachweis darüber, dass Sie selbstständig sind. Das kann zum Beispiel eine Gewerbeanmeldung, der Meldung beim Finanzamt oder der Bestätigung über den Wechsel von einem Nebengewerbe in ein Hauptgewerbe sein.

Gegebenenfalls müssen weitere Nachweise vorgelegt werden, zum Beispiel:

• Unfallversicherung
• Betriebshaftpflichtversicherung
• Eintragung in die Handwerksrolle

Sie möchten eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufnehmen und erhalten aktuell Bürgergeld. Wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen, um Einstiegsgeld zu erhalten, brauchen Sie folgende Nachweise:

• einen vollständig ausgefüllten Antrag auf Einstiegsgeld
• einen Arbeitsvertrag über eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit mit einem Arbeitsentgelt von mehr als 520 Euro pro Monat

Wichtig: Sie können den Antrag zunächst ohne das Vorlegen Ihres Arbeitsvertrages stellen, um die notwendigen Fristen zu wahren. Die zuständige Behörde wird in diesem Fall fehlende Unterlagen nachfordern. Das kann die Verfahrensdauer verlängern.

Der Antrag ist kostenlos.

Wenn Sie Ihren Antrag online oder vor Ort in einem Jobcenter abgegeben haben, prüft das Jobcenter, ob Sie die Voraussetzungen für die Förderung erfüllen. Manchmal findet im Anschluss noch ein Beratungsgespräch statt.

Sie erhalten per Post einen Bescheid mit einer Bewilligung oder einer Ablehnung Ihres Antrags. Wenn Ihr Antrag bewilligt wird, überweist Ihnen das Jobcenter den Betrag monatlich im Voraus auf Ihr Konto.

Sie benötigen idealerweise einen Businessplan, um Einstiegsgeld für Ihre Selbständigkeit zu erhalten. Er hilft dem Jobcenter einzuschätzen, ob ihr Gründungsvorhaben wirtschaftlich vielversprechend ist. Ein Businessplan enthält in der Regel einen Finanzplan, eine Umsatz- und Rentabilitätsprognose, eine Beschreibung der Existenzgründung und einen Lebenslauf, der Ihre Qualifikation für die geplante Tätigkeit belegt.

Falls Ihr Gründungsvorhaben scheitert, müssen Sie das Einstiegsgeld nicht zurückzahlen.

Sie können Einstiegsgeld längstens für 24 Monate erhalten.
 

Wenn Sie nur Arbeitslosengeld erhalten und sich selbstständig machen möchten, kann Ihnen das Einstiegsgeld nicht bewilligt werden. Wenden Sie sich wegen anderweitigen Fördermöglichkeiten bitte an die für Sie zuständige Agentur für Arbeit und lassen sich beispielweise über den Existenzgründungszuschuss informieren.

Ihre selbständige Tätigkeit gilt als hauptberuflich, wenn Sie keine anderen Tätigkeiten in einem zeitlich höheren Umfang ausüben. Die Einnahmen aus ihrer hauptberuflichen Tätigkeit sollten außerdem die Haupteinnahmequelle für die Kosten Ihres Lebensunteralts sein.

Wenn Sie einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen und Ihnen Einstiegsgeld gezahlt wird, erhalten Sie dieses auch bei einzelnen Fehltagen, Kurzarbeit oder Krankheit.