Das Wichtigste in Kürze

Medikamentensucht ist eine ernsthafte Krankheit, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen tiefgreifend beeinträchtigen kann. Es gibt in Deutschland zahlreiche verschreibungspflichtige Medikamente, die abhängig machen können. Werden diese regelmäßig eingenommen, kann das über einen längeren Zeitraum zu Symptomen führen, die typisch für eine Abhängigkeit sind. Etwa 4 bis 5 Prozent aller verordneten Arzneimittel, vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel, machen bei unsachgemäßem Gebrauch auf Dauer abhängig. Eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt sich in den meisten Fällen langsam und schleichend.

 

Wenn Sie denken, dass Sie selbst oder jemand, der Ihnen nahesteht, an einer Medikamentenabhängigkeit leidet, kann eine Suchtberatung helfen. Betroffene und Angehörige können Informationen und Unterstützung finden, um den Weg aus der Medikamentenabhängigkeit zu sehen und zu beschreiten. Die Experten aller Beratungsstellen bieten diskreten, einfühlsamen und professionellen Rat. Außerdem bieten sie einen sicheren Rahmen zum Austausch über Probleme, die durch die Sucht entstehen oder verschlimmert werden. 

 

Betroffene und besorgte Angehörige sind gleichermaßen willkommen. Angehörige finden weitere Informationen im spezifischen Bereich für Angehörige.

 

Wichtig: Die Personen, mit denen Sie im Rahmen der Drogenberatung Kontakt haben, unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht.

 

Für einen direkten Zugang zu einer Beratungsstelle steht Ihnen der Beratungsstellenfinder zur Verfügung.

Für wen kommt eine Suchtberatung in Frage?

Ein Selbsttest zur Medikamentenabhängigkeit kann erste Hinweise darauf liefern, ob eine Abhängigkeit vorliegen könnte. Hier sind einige Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden können. 

Falls Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. 

  1. Haben Sie das Gefühl, dass Sie Ihre Medikamente brauchen, um sich gut zu fühlen oder normal zu funktionieren? 
  2. Nehmen Sie häufiger oder in höherer Dosierung Medikamente ein, als ursprünglich verordnet?
  3. Haben Sie jemals versucht, Ihren Konsum zu reduzieren und es nicht geschafft?
  4. Verbringen Sie viel Zeit mit dem Erwerb, der Einnahme oder der Erholung von der Medikamenteneinnahme?
  5. Haben Sie wegen Ihrer Medikamenteneinnahme schon einmal Probleme im zwischenmenschlichen Bereich oder bei der Arbeit gehabt?
  6. Nehmen Sie Medikamente ein, obwohl Sie wissen, dass dadurch gesundheitliche Probleme entstehen oder sich verschlimmern? 

Bitte beachten Sie: Ein Selbsttest kann keine ärztliche Diagnose ersetzen. Wenden Sie sich bei Anzeichen einer Abhängigkeit an einen Arzt oder eine Beratungsstelle.

Weitere Informationen

Illustration einer Wegweiserin-über ihrer einen Hand schwebt ein Wegpunkt, über der anderen ein Kompass.

Beratungsstelle online finden

Hier können Sie nach passenden Beratungsstellen suchen und Termine buchen online oder vor Ort.

Häufig gestellte Fragen